Das Solothurnische Kuratorium für Kulturförderung überreicht im Auftrage des Regierungsrates
Ralph Etter
Berlin
einen Werkjahrbeitrag in der Höhe von 18’000 Franken.
Ralph Etter wurde am 22. Dezember 1978 in Solothurn geboren. Er wuchs in Halten auf und besuchte das Wirtschaftsgymnasium der Kantonsschule Solothurn. Von 19992000 belegte er die Fächer Kunst, Illustration, Grafik, Fotografie und Kunstgeschichte in der Basiserweiterungsklasse der Kunstschule Olten. Im Jahr 2000 schrieb er sich in die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich, in den Studienbereich Film ein. In derselben Zeit war er Mitglied des Performerduos In-Halt. Dieser «Freiraum» ermöglichte es Ralph Etter, nebst dem Filmstudium Grafik, Mode, Fotografie und Design sowohl zu entwickeln als auch auszustellen.
Das Studium schloss er 2004 mit dem einfühlsamen und reifen Spielfilm «Wackelkontakt» ab.
«Wackelkontakt» steht als Synonym für die Altersdemenz. Ralph Etter gelingt es in seinem Erstling die Figuren so zu zeichnen, dass sie und ihr Schicksal den Zuschauer ganz direkt berühren und einbinden. «Wackelkontakt» wurde an zahlreichen europäischen Festivals gezeigt und erhielt unter anderen den Preis «Pardino d’Argento», den Leoparden von Morgen vom Filmfestival Locarno 2005 und den First Steps Award für den Besten Kurzfilm in Berlin. 2006 erhielt Ralph Etter das Yvonne Lang-Chardonnens Stipendium in Kopenhagen. Dieses Stipendium ermöglichte es dem jungen Regisseur, sein Schaffen als Drehbuchautor zu vertiefen.
In Kopenhagen arbeitete er am Drama mit dem Arbeitstitel «Taucher». In dieser Geschichte lernt ein Mann um die vierzig über das Internet die 10 Jahre jüngere Nadja aus Russland kennen. In ihr glaubt er, die Frau gefunden zu haben, die sich problemlos in sein bisheriges Leben integrieren lässt. Was durch die Anonymität des Internets perfekt schien, prallt in der Realität aufeinander.
Das Drehbuch zum Film «Taucher» ist nun abgeschlossen und Ralph Etter ist nach Berlin, wo er seit 2005 lebt, zurückgekehrt. Bereits arbeitet er am Exposé für einen weiteren Spielfilm und versucht gleichzeitig, den «Taucher» zu realisieren.
Der Fachausschuss Foto und Film zeichnet Ralph Etter mit einem Werkjahrbeitrag aus, damit er sich weiterhin auf sein filmisches Schaffen konzentrieren und uns mit einfühlsamen, gesellschaftskritischen Filmgeschichten überraschen kann.
Feldbrunnen-St. Niklaus, 21. Juni 2008
Präsident des Solothurnischen Kuratoriums für Kulturförderung
Heinz L. Jeker-Stich
Leiter der Fachkommission Foto und Film
Alain Gantenbein
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